Stress ist in der heutigen Zeit für viele Menschen eine Belastung. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse (2021) leiden ein Viertel der Deutschen unter Stress. Knappe 26 Prozent der deutschen Bevölkerung berichtet darüber, oft gestresst zu sein. 38% der Befragten erleben ab und an Stress.
Stress ist also ein kontinuierlicher Begleiter von vielen Menschen. Doch warum sind diese Zahlen so hoch? Laut der Studie der TK aus 2021 steht an oberster Stelle die Arbeitswelt der Befragten. 47% fühlen sich durch ihren Job belastet. Hierbei ist hinzuzufügen, dass mit der Höhe des Bildungsgrades in der Regel auch das Stresslevel steigt.
Jeder Mensch besitzt im Normalfall individuelle Ressourcen, die Stress grundsätzlich entgegenwirken. Wenn jedoch die Häufigkeit und Dauer des Stresses die eigenen Ressourcen oder die persönliche Resilienz übersteigt, kann dies zu einer Dauerbelastung des Körpers führen.
Jeder hat bestimmt schon mal von einem Burnout, bzw. Burnout Syndrom gehört. In der heutigen Arbeitswelt ist der Burnout keine Seltenheit mehr. Dieser gilt bereits als Volkskrankheit.
Aber was ist eigentlich ein Burnout? Was ist, wenn Sie selbst nicht wissen, ob Sie einen Burnout oder Boreout haben? Oder vielleicht doch einen Brownout?
Aus dem Englischen stammt der Begriff Burnout und bedeutet übersetzt „Ausgebrannt sein“.
Im Zusammenhang mit der Arbeit sind für einen Burnout folgende Anzeichen typisch:
Boreout ist das Gegenteil eines Burnouts. Auch beim Boreout tritt eine Art Erschöpfungszustand auf, jedoch nicht aufgrund von zu viel Arbeit, sondern aufgrund von zu wenig Arbeit. Bei einem Boreout fühlt man sich unterfordert und versucht sich zu beschäftigen.
Folgende Anzeichen zeigen sich bei einem Boreout:
Ein relativ neues Syndrom ist der Brownout. Hier ist die Rede von einem Spannungsabfall. Dies ist ein schleichender Prozess und der Betroffene verliert den Spaß an der eigenen Arbeit. Die eigene Kreativität wird unterdrückt und der Sinn in der Arbeit wird nicht mehr gesehen/erkannt.
Die perfekte Balance zwischen Herausforderung und Erholung spielt in vielerlei Hinsicht eine enorm wichtige Rolle und beeinflusst, wie leistungsfähig man ist.
Für die Entwicklung eines Burnout-Syndroms gibt es viele Ursachen. Ein ausschlaggebender Punkt ist, die Einstellung zur eigenen Leistung bei der Arbeit und auch im Alltag. Typisch dafür, ist ein hohes Bedürfnis, sich den eigenen hohen Ansprüchen gerecht zu werden und zu genügen, sowie nach Wertschätzung und Anerkennung. Betroffene achten wenig oder kaum auf ihre psychischen und körperlichen Grenzen.
Zu viel Erholung bzw. Langeweile verringern die Belastbarkeit. Wenn der Geist nicht von Zeit zu Zeit herausgefordert wird, baut dieser ab. Denn mentale Herausforderungen verbessern die Gehirnfunktionen. Unter dem Namen „Eustress“ bekannt, nennt sich diese positive Form der Herausforderung und erhöht langfristig die Leistungsfähigkeit.
Durch mentale Anreize, wie z.B. anspruchsvolle Aufgaben, die u.U. auch stressig sein können, wird langfristig die Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit gesteigert. Dadurch wird ein ganzer Cocktail an Hormonen ausgeschüttet, welche einen auf die Situation vorbereiten.
Kommt man in eine herausfordernde Situation, so werden Atmung und Herzschlag schneller und Adrenalin und Noradrenalin werden ausgeschüttet. Diese Hormone wirken in dieser Situation unterstützend und aktivierend. Durch eine erhöhte Atmung wird mehr Sauerstoff dem Gehirn zur Verfügung gestellt. Ist die herausfordernde Situation erfolgreich bestanden, so schüttet der Körper Dopamin und Serotonin aus, die sogenannten Glücksgefühle.
Ein Mangel der Hormone kann u.U. dazu führen, dass man sich nicht mehr glücklich fühlt, und auch weitere negative Effekte können sich einstellen.
Burnout und Boreout Betroffene erleben leider sehr selten Situationen des positiven Stresses.
Nicht immer ist es einfach, Symptome oder Anzeichen für einen Burnout oder Boreout zu erkennen. Die meisten Mediziner erkennen meist dann erst einen Zusammenhang, wenn die unspezifischen Symptome gehäuft vorkommen. Wichtig ist daher, dass bei körperlichem und psychischem Unwohlsein immer auch die Lebenssituation der Betroffen betrachtet und miteinbezogen wird.
Ein Gespräch mit Vorgesetzten und Kollegen sollte auf jeden Fall gesucht werden, wenn man viel Stress erfährt oder sich häufig langweilt. Jeder Betroffene sollte aber auch selbst einmal schauen und sich bewusstwerden, was zu ändern ist und ggf. schauen, wie Aufgaben verändert werden können. Auch das Aussprechen bei Freunden, Familie und Bekannte kann vielen schon helfen, die Probleme zu erkennen und können entsprechend handeln und umsetzen.
Bei emotionaler Erschöpfung sind Ruhe, Entspannung und ausreichend Schlaf wichtige Schritte zur Selbsthilfe. So wird die Möglichkeit geschaffen, eine innere Ruhe zu erlangen, um dadurch die innere Balance zu unterstützen.
Sehr wichtig sind regelmäßige Bewegung an der frischen Luft gibt den Gedanken freien Lauf oder sich beim Sport mal wieder so richtig auspowern, ist eine richtige Wohltat für Kopf und Körper. Dadurch werden Endorphine ausgeschüttet, welche glücklich machen.
Eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung ist sehr wichtig, da sie dem Körper bei wichtigen Stoffwechselfunktionen hilft und der Organismus kann dadurch besser mit Stress umgehen. Eine richtige Ernährung ist die Basis, da sie die Widerstandskraft, Belastbarkeit und Stressresistenz beeinflusst und steigert.
Wenn ein Betroffener jedoch das Gefühl hat, dass er an einem Burnout oder Boreout leidet, sollte er sich auf jeden Fall ärztlichen oder therapeutischen Rat holen.