Leidet man unter regelmäßigem Schnupfen, brennenden Augen und sogar Asthma, kann unter Umständen eine Pollenallergie der Grund sein. In diesem Artikel erfahren Sie, was eigentlich Heuschnupfen auslöst, welche Beschwerden und Symptome typisch für Heuschnupfen sind und wie sich diese behandeln und vermeiden lassen. Hierfür haben wir die elf besten Tipps gegen Heuschnupfen für Sie zusammengestellt.
Was ist eigentlich Heuschnupfen?
Unter Heuschnupfen versteht man eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers gegen Pollen von Gräsern, Getreide, Sträuchern und Bäumen. Durch Insekten oder mit dem Wind werden diese Pollen von einer Pflanze zur nächsten transportiert. Fliegen die Pollen im Wind, können sie sich schnell verbreiten und zu allergischen Reaktionen führen. Aus diesem Grund bezeichnet man Heuschnupfen auch als Pollenallergie. Diese gilt als häufigste allergische Erkrankung. Allein in Deutschland sind etwa 13 Millionen Menschen von einer Pollenallergie betroffen.
Welche Symptome sind typisch bei Heuschnupfen?
Wenn die Pollen auf die Schleimhäute in der Nase oder den Augen geraten, führt dies zu einer Immunreaktion bei Allergikern. Folgende Symptome können dann bei einer Pollenallergie auftreten:
- tränende und gerötete Augen
- häufiges Nießen
- verstopfte und laufende Nase sowie ein Anschwellen der Nasenschleimhäute
- Hautreaktionen, wie Rötungen oder Juckreiz
- Kratzen im Hals
- regelmäßiger Husten, der sich bis zu einem allergischen Asthma entwickeln kann
- Kopfschmerzen und Schlafstörungen sowie eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit
Wann ist Pollensaison?
Besonders häufig sind Pollen von Februar bis Oktober unterwegs. Während der Pollenflugsaison haben es Allergiker sehr schwer, den Kontakt mit den Allergenen zu vermeiden, da Pollen von Gräsern und Bäumen kilometerweit fliegen können.
Beispiel Birkenpollen:
Besonders stark ist die Belastung für Allergiker im Monat April, reicht aber häufig bis in den Mai hinein.
Wann sind die Pollen besonders aktiv?
Generell lassen sich in ländlichen Gebieten in den frühen Morgenstunden zwischen 4 und 6 Uhr besonders hohe Konzentrationen an Pollen nachweisen. Sehr günstig für Allergiker sind hingegen die Abendstunden zwischen 18 Uhr und Mitternacht. In städtischen Gebieten ist der Pollenflug dagegen in den Abendstunden besonders ausgeprägt, während die Konzentration an Pollen in den Morgenstunden zwischen 6 und 8 Uhr vergleichsweise niedrig ausfällt.
Diagnose bei Heuschnupfen? Was macht der Arzt?
Hat man den Verdacht, unter einer Allergie zu leiden, sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Erst wenn man klären konnte, ob wirklich eine Allergie der Grund für die Beschwerden ist und wodurch diese ausgelöst wird, kann eine effektive Behandlung eingeleitet werden. Dabei sollte man auch leichte Beschwerden, die immer wieder auftreten, ernst nehmen. Schließlich kann sich eine Allergie nach und nach verschlimmern, sofern keine Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Behandlung und Therapie bei Heuschnupfen
Treten allergische Symptome auf, werden diese in der Regel mit speziellen Medikamenten behandelt. Dies reduziert den Leidensdruck des Patienten und wirkt einer Verschlimmerung der Symptome entgegen. Auf diese Weise lässt sich jedoch nur eine kurzfristige Besserung der Symptome erreichen; eine ursächliche Behandlung ersetzt die Gabe von Medikamenten nicht. Daher ist mit dem behandelnden Arzt zu klären, ob für die jeweilige Allergie eine Therapie zur Behandlung der Ursachen möglich ist.
Antihistaminika – Schwächung des körpereigenen Histamins
Der Körper schüttet bei einem Heuschnupfen-Patient verstärkt Histamin aus. Dies führt zu den genannten allergischen Symptomen. Antihistaminika schwächen die Wirkung des körpereigenen Histamins ab oder können diese sogar ganz aufheben. Mit diesen Medikamenten kann sich das freigesetzte Histamin nur abgeschwächt an Rezeptoren binden, was zu einer Reduzierung der allergischen Symptome führt.
Zwar handelt es sich bei Antihistaminika nach wie vor um die Medikamente gegen Heuschnupfen, die am häufigsten verabreicht werden; sie bringen jedoch häufig Nebenwirkungen mit sich. Eine dieser Nebenwirkungen ist Müdigkeit bzw. Schläfrigkeit. Diese Nebenwirkung ist vor allem bei der ersten Generation von Antihistaminika zu beobachten. Weitere Nebenwirkungen von Antihistaminika können Schwindelgefühle, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit sein.
Nasensprays und Nasenspülungen
Sollte die Nase zugeschwollen sein, können abschwellende Nasensprays schnelle Hilfe bei Heuschnupfen bieten. Wichtig ist jedoch, dass sie maximal eine Woche lang angewendet werden, denn andernfalls können die Nasenschleimhäute austrocknen, was zu einer Verschlimmerung der allergischen Reaktionen führen kann.
Durch eine Spülung der Nase mithilfe einer Nasendusche lassen sich allergische Beschwerden in manchen Fällen deutlich lindern. Zu erhalten ist eine solche Nasendusche in Apotheken oder Drogeriemärkten.
Kortison stark entzündungshemmende Wirkung
Bei Kortison handelt es sich um ein körpereigenes Hormon, das viele Aufgaben im menschlichen Körper zu erfüllen hat. Eine wesentliche Eigenschaft von Kortison ist die stark entzündungshemmende Wirkung. Aufgrund der starken Wirksamkeit sowie den möglichen Nebenwirkungen wird Kortison jedoch in der Regel nur bei starkem Heuschnupfen verwendet.
Weniger Allergiesymptome durch eine Hyposensibilisierung
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem im Falle von Kontakt mit bestimmten Substanzen, den Allergenen, über. Eine Behandlung dieser Überreaktion ist durch eine Hyposensibilisierung möglich. Hierunter ist eine spezifische Immuntherapie zu verstehen, die etwa drei Jahre lang dauert. Insbesondere bei Heuschnupfen bietet diese Therapiemöglichkeiten gute Erfolgsaussichten.
Zwar lässt sich hierdurch die Sensibilisierung für das auslösende Allergen nicht beseitigen; das Immunsystem lernt im Laufe der Therapie jedoch, dass die jeweiligen Substanzen keine Gefahr bedeuten. Dadurch bleiben überschießende Abwehrreaktionen aus, die sich bei Betroffenen als allergische Beschwerden bemerkbar gemacht haben. Da die Allergiesymptome nach erfolgreicher Hyposensibilisierung nur noch schwächer oder gar nicht mehr auftreten, werden weniger antiallergische Medikamente benötigt.
Die besten elf Tipps bei Heuschnupfen
Folgend haben wir die besten elf Tipps für Heuschnupfen-Geplagte zusammengefasst. Wenn Sie diese Tipps beherzigen und konsequent umsetzen, können Sie die Belastung durch Pollen deutlich reduzieren.
Tipp 1: Stoßzeiten der Pollen vermeiden
Um die Belastung für den Körper so gering wie möglich zu halten, sollte man mittags und nachmittags die Türen und Fenster im Büro, der Wohnung oder im Auto geschlossen halten. Während dieser Zeit befinden sich für gewöhnlich die meisten Pollen in der Luft. Übrigens sind die unteren Etagen eines Gebäudes grundsätzlich weniger mit Pollen belastet als die oberen Stockwerke.
Tipp 2: Regelmäßiges Lüften nicht vergessen
Regelmäßiger Luftaustausch in der Wohnung führt man in städtischen Regionen am besten morgens zwischen 6 und 8 Uhr durch. In ländlichen Gebieten wartet man hingegen bis nach 19 Uhr. Kurzes Stoßlüften ist dabei besser als die Fenster lange in Kippstellung zu halten.
Tipp 3: Pollenschutzgitter und Pollenfilter
Abhilfe gegen ein Übermaß an Pollen in der Wohnung können Pollenschutzgitter bringen, die man vor den Fenstern montiert. Klimaanlagen hingegen lassen sich mit speziellen Pollenfiltern ausrüsten.
Tipp 4: Achtung beim Kleiderwechsel
Während der Pollensaison wechselt man die Kleidung am besten nicht im Schlafzimmer. Auf diese Weise vermeidet man, dass sich hier Blütenstaub verteilt. Legen Sie Kleidung, die mit Pollen belastet ist, daher am besten außerhalb des Schlafzimmers ab, um in der Nacht möglichst wenig von allergischen Symptomen betroffen zu sein.
Tipp 5: Haare waschen und bürsten
Vor dem Zubettgehen wäscht und bürstet man am besten die Haare. So befreit man sie von Pollen und vermeidet, dass Blütenstaub ins Schlafzimmer gelangt. Wenn es möglich ist, schläft man während der akuten Pollenflugzeit bei geschlossenen Fenstern.
Tipp 6: Regelmäßig Bettwäsche wechseln
Während die Pollen so richtig aktiv sind, sollte man darauf achten, häufiger als sonst die Bettwäsche zu wechseln. Frisch gewaschene Wäsche trocknet man am besten ausschließlich in Innenräumen. Damit schützt man sie vor festsetzenden Pollenkörnern.
Tipp 7: Regelmäßiges Staubsaugen beachten
Auch die Bodenhygiene sollten Sie als Allergiker nicht unterschätzen. Saugen Sie daher möglichst regelmäßig Staub und verwenden Sie einen Staubsauger, der über einen speziellen Feinstaubfilter verfügt. Mittlerweile werden Staubsauger speziell für Allergiker angeboten. Diese verfügen über ein versiegeltes Gehäuse, das ein Austreten von Blütenstaub unmöglich macht. Die Filtertüte sollten Sie etwa alle 14 Tage auswechseln.
Tipp 8: Über den Pollenflug informieren
Über die aktuelle Pollenflug-Situation kann man sich beispielsweise in Tageszeitungen informieren. Besonders aktuell sind hierbei Angaben im Internet. Verschiedene Webseiten bieten diesen Service kostenfrei an.
Tipp 9: Anstrengende Tätigkeiten bei Pollenflug vermeiden
Im Idealfall hält man sich in der Zeit, in welcher der Pollenflug besonders intensiv ist, möglichst wenig im Freien auf. Sie sollten dort insbesondere anstrengende Betätigungen und Sport vermeiden, denn durch die kräftigere Atmung werden mehr Pollen in die Luftwege gelangen.
Tipp 10: Zeit nach dem Regen nutzen
Wenn es regnet und unmittelbar nach einem Regenschauer sind nur vergleichsweise wenige Pollenkörner in der Luft. Nun ist für Heuschnupfen-Geplagte die beste Zeit für Spaziergänge gekommen.
Tipp 11: Gartenpflanzen unter die Lupe nehmen
Vermeiden Sie es, Pflanzen in Ihrem Garten zu ziehen, auf die Sie allergisch reagieren. Achten Sie als Pollenallergiker vor allem auf Birke, Haselnuss und Erle.
Fazit: Die Veranlagung zu Heuschnupfen ist leider bis heute nicht heilbar. Es gibt jedoch Mittel und Möglichkeiten, um den Leidensdruck so gering wie möglich zu halten. Wir wünschen Ihnen, dass Ihnen unsere elf Tipps Erleichterung verschaffen. Wenn alles nichts hilft und alle Ratschläge einfach nicht fruchten wollen, sollten Sie sich in jedem Fall an einen Arzt wenden. Unter Umständen gibt es ein verschreibungspflichtiges Mittel, das Ihnen in Ihrem Fall Abhilfe schaffen kann.