Diabetes mellitus ist der Überbegriff für verschiedene Störungen und Erkrankungen des menschlichen Stoffwechsels. Hauptmerkmal ist die chronische Hyperglykämie, auch bekannt als Überzuckerung, weshalb bei Diabetes auch oft von Zuckerkrankheit gesprochen wird. Dies kann jedoch nicht pauschalisiert werden, da nicht immer nur der Kohlenhydratstoffwechsel gestört ist, sondern auch der Fett- und Eiweißstoffwechsel aus der Balance geraten sein kann.
Eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Diabetes spielt das Insulin. Insulin ist ein lebensnotwendiges Stoffwechselhormon, das den Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel steuert. Die Ursachen für eine Diabetes-Erkrankung liegen in unterschiedlichen Störungen der Freisetzung des Insulins aus den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse. Alle Störungen führen zu erhöhten Blutzuckerwerten, da ein Mangel am Hormon Insulin vorliegt und/oder die Insulinwirkung vermindert ist.
Aus medizinischer Sicht wird Diabetes in zwei verschiedene Formen unterschieden:
Typ-1 und der Typ-2 Diabetes mellitus.
Typ-1- Diabetes:
- Diese Diabetes Form ist eine Autoimmun-Erkrankung, bei der die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse durch das körpereigene Abwehrsystem zerstört werden.
- Der Körper produziert kein Insulin mehr und es kommt zu einem absoluten Insulinmangel.
- Beginnt meist im Kindes- und Jugendalter
- Ist bisher nicht heilbar, die Betroffenen müssen ihr ganzes Leben lang Insulin spritzen und die Insulindosis immer wieder anpassen. So können Folgeerkrankungen an Gefäßen und Nerven erheblich verhindert oder verzögert werden.
Typ-2- Diabetes:
- ist die häufigste Diabetes-Form – etwa 90% der Betroffenen haben einen Typ-2 Diabetes. Ausschlaggebend für diese Form ist, dass die Wirkung des Insulins in den Körperzellen vermindert ist, hier spricht man von Insulinresistenz.
- Dieser Diabetes Typ ist extrem vielschichtig und komplex. Er zeigt sich in unterschiedlichen Graden von Insulinresistenz und Insulinmangel.
- Neben einer erblichen Veranlagung gelten Übergewicht sowie Bewegungsmangel als die wichtigsten Verursacher eines Typ-2 Diabetes. Eine unausgewogene Ernährung (Ballaststoffarm, fett- und zuckerreich) und Rauchen begünstigen zudem auch die Entstehung von Typ-2 Diabetes.
- Zu Beginn einer Therapie wird beim Typ-2 Diabetes versucht, mit Allgemeinmaßnahmen, wie z.B. die konsequente und bewusste Lebensstiländerung und normales Körpergewicht, auszukommen. Erst wenn dies nicht nachhaltig möglich ist, sollten Medikamente zum Einsatz kommen. Denn der Typ-2 Diabetes ist heilbar. Sollten also alle Maßnahmen nicht erfolgreich sein, stehen verschiedene orale Medikamente zur Verfügung. Und erst wenn es mit all diesem Wirken nicht gelingt, die Erkrankung wieder in Griff zu bekommen, müssen sich Typ-2-Diabetiker Insulin spritzen.
Symptome eines Diabetes rechtzeitig erkennen
Vor allem bei jüngeren Menschen mit einem beginnenden Typ-1- Diabetes werden klassische Symptome wie Gewichtsverlust, auffälliger Durst und erhöhter Harnfluss beobachtet.
Bei älteren Menschen sind die oben genannten Beschwerden eher untypisch. Daher ist es sinnvoll, im Rahmen von Check Up´s (Vorsorgeuntersuchungen) u.a. den nüchtern Glukosewert im Blut zu kontrollieren.
Ein erhöhtes Risiko an Diabetes Typ-2- zu erkranken, besteht bei Menschen:
- über 45 Jahren
- mit Übergewicht (BMI über 27)
- mit Bluthochdruck
- mit Fettstoffwechselstörungen
- mit koronaren Herzerkrankungen oder Durchblutungsstörungen des Gehirns
- bei denen Diabetes bereits in der Familie vorkommt
- die rauchen
Insbesondere bei Menschen, die ein erhöhtes Risiko auf einen Typ-2-Diabetes haben, empfehlen wir einen regelmäßige Vorsorgediagnostik (Check Up) bei uns in der Praxis, um ein Diabetes auszuschließen bzw. frühzeitig zu erkennen.
7 Tipps zur Prävention/Vorbeugung eines Typ-2 Diabetes
Durch einen gesundheitsbewussten Lebensstil kann das Risiko für die Entwicklung eines Diabetes Typ-2 gesenkt werden.
Ob man an einem Diabetes Typ-2 erkrankt oder nicht, spielt oft die Ernährungsweise, das Bewegungsverhalten und der Umgang mit Stress eine wichtige und entscheidende Rolle.
Oft haben sich viele Gewohnheiten eingeschlichen, weshalb eine Lebensstiländerung nicht leicht ist. Doch die medizinischen Erkenntnisse zeigen auf, dass sich hier ein Umdenken lohnt.
- Übergewicht: Zu den relevantesten Risikofaktoren zählt das Übergewicht. Daher ist es enorm wichtig, das Übergewicht abzubauen. Ein zu großer Bauchumfang kann u.a. ein sicheres Indiz dafür sein, dass auch die inneren Organe bereits Fett angesammelt haben. Insbesondere spielt hier die Fettleber eine große Rolle, wenn es um die Entstehung eines Typ-2 Diabetes geht.
- Bewegung: Bewegen Sie sich mindestens für 30 Minuten pro Tag. Die Bewegung sollte schon ein wenig anstrengend und gerne auch schweißtreibend sein. Versuchen Sie, Bewegung überall im Alltag zu integrieren und fangen Sie bei einfachen Dingen an, wie z.B. Treppen steigen anstatt Aufzug nehmen. Sportarten wie Nordic Walking, Schwimmen oder Radfahren sind Gelenkschonend und besonders effektiv. Neben dem Abnehmen hat die Bewegung noch positive Nebeneffekte – Sie steigen ihr Wohlbefinden!
- Ernährung: Achten Sie auf eine vielseitige und ausgewogene Ernährung. Zu Ihrer Ernährung sollte reine reichlich Ballaststoffreiche Ernährung mit Gemüse, Obst, Vollkornprodukte sowie auch Hülsenfrüchte gehören. Vermeiden Sie versteckte Fette (z.B. in Wurst, Fleisch aber auch Käse). Orientieren Sie sich lieber an einer pflanzenbasierten (vegetarischen) Ernährungsweise, bei der Fleisch und Wurst nicht täglich auf den Tisch kommen.
- Trinken: Achten Sie darauf, dass Sie täglich mindestens 1,5 – 2 Liter Wasser trinken. Verzichten Sie auf Softdrinks (Fruchtsäfte, Cola, Limonade), da diese sehr viel Zucker enthalten und so den Blutzucker- und Insulinspiegel in die Höhe treiben.
- Rauchen: Ein bedeutender Risikofaktor ist das Rauchen Nikotin. Wer mit dem Rauchen aufhört, senkt das Risiko an Diabetes Typ-2 zu erkranken. Schädliche Substanzen wie z.B. das Kohlenmonoxid wirken sich schädlich auf das Fettgewebe und auf die Bauchspeicheldrüse aus. Dies hat zur Folge, dass der Stoffwechsel durch eine verminderte Insulinaktivität negativ beeinflusst wird.
- Schlafen: Ausreichend Schlaf ist sehr wichtig, da sich Schlafmangel und ein gestörter Schlaf negativ auf die Blutzuckerwert, die Insulinwirkung und Insulinausschüttung sowie das Gewicht auswirken.
- Entspannung: Der Blutzuckerspiegel kann durch Stresshormone ansteigen. Daher ist es wichtig, unnötige Stressquellen zu reduzieren oder gar ganz zu vermeiden. Um gesund zu bleiben, sind Pausen und Auszeiten, die einen bewusst zu Ruhe und Gelassenheit führen, enorm wichtig.
Sich Zeit für Prävention zu nehmen, dafür ist es nie zu spät! Sprechen Sie uns an, wir unterstützen Sie gerne.

Arzt, Sportmedizin
Dr. med. H. F. König3>
Ihre Ärzte für Sportmedizin in
Baden-Baden
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